Transgender Day of Remembrance
- Laura Neugebauer
- 20. Nov. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Heute gedenken wir weltweit der zahlreichen Opfer trans*feindlicher Gewalt und Diskriminierung. An diesem Tag erinnern wir uns nicht nur an die Menschen, die ihr Leben aufgrund von Hass und Intoleranz verloren haben, sondern auch an die unzähligen anderen, die täglich mit Diskriminierung, Ablehnung und Gewalt konfrontiert sind. Wir leben in gesellschaftlich stürmischen Zeiten, in denen insbesondere die Rechte von trans* Menschen durch rechte Kräfte weiterhin bedroht sind. Diese Angriffe auf die Rechte und die Würde von trans* Menschen machen es umso wichtiger, dass wir uns gemeinsam für deren Schutz und Anerkennung einsetzen.
Der Transgender Day of Remembrance (TDoR) ist daher nicht nur ein Moment des Gedenkens, sondern auch ein Aufruf zum Handeln. Es ist ein Tag, an dem wir uns bewusst machen, dass der Kampf für die Rechte und den Schutz von trans* Menschen weitergeführt werden muss. Es geht darum, für eine Gesellschaft zu kämpfen, in der jeder Mensch unabhängig von Geschlechtsidentität oder -ausdruck in Sicherheit leben und die gleichen Rechte genießen kann.

Ein großer Erfolg in diesem Kontext ist das Selbstbestimmungsgesetz, das am 1. November 2024 in Kraft trat. Es stellt einen bedeutenden Schritt hin zu mehr Autonomie und Würde für trans* Menschen dar. Mit diesem Gesetz gehört die Praxis, dass trans* Menschen vor einer Änderung ihres Geschlechtseintrags einem oft erniedrigenden und langen Verfahren mit Gutachten unterzogen werden müssen, endlich der Vergangenheit an. Der Weg zur Selbstbestimmung wurde geebnet – ein wichtiger Sieg für die trans* Community und ein bedeutender Fortschritt in Richtung einer inklusiveren Gesellschaft.
Allein in Berlin haben bereits 1.500 Menschen einen Antrag auf Änderung ihres Geschlechtseintrags gestellt, was eindrucksvoll zeigt, wie dringend notwendig die Abschaffung des alten Transexuellengesetzes war. Diese Zahl verdeutlicht, dass die rechtliche Anerkennung der Geschlechtsidentität kein Luxus, sondern ein grundlegendes Menschenrecht ist, das vielen Menschen über Jahre hinweg verwehrt wurde.
Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass der Weg zur vollständigen Gleichstellung noch lang ist. Während das Selbstbestimmungsgesetz ein wichtiger Schritt ist, bleibt es essenziell, dass wir uns weiterhin für die Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt gegen trans* Menschen einsetzen. Wir müssen uns aktiv gegen trans*feindliche Narrative behaupten und allen Menschen die Möglichkeit geben, sich ohne Angst vor Verfolgung oder Ausgrenzung zu entfalten.
Am heutigen Transgender Day of Remembrance gedenken wir der Opfer, feiern aber auch die Fortschritte, die gemacht wurden. Es liegt an uns allen weiterzukämpfen – für eine Zukunft, in der trans* Menschen mit Respekt und Würde behandelt wird.


